Mehrnutzhecken in der KLAR! 10vorWien

Bei der Informationsveranstaltung der KLAR!-Region 10vorWien, die in Höbersdorf stattfand, stand das Thema "Mehrnutzenhecken" im Mittelpunkt und wie wichtig sie für die Klimawandelanpassung sind. 

 

Die Klimawandelanpassungsregion – kurz KLAR! 10vorWien, umfasst die Gemeinden Bisamberg, Enzersfeld, Großmugl, Großrussbach, Harmannsdorf, Hagenbrunn, Niederhollabrunn, Leitzersdorf, Korneuburg, Sierndorf, Stetten, Spillern und Stockerau. Die KLAR! 10vorWien zeigt alternative Herangehensweisen zum Umgang mit dem Klimawandel auf, um mit den Gemeinden Klimawandelanpassungsmaßnahmen zu verschiedenen Bereichen wie z.B. Landwirtschaft, Naturschutz, Wasserversorgung, Gesundheit uvm. umzusetzen. 

 

In der letzten Informationsveranstaltungen in Höbersdorf erhielten Gemeinden wertvolle Informationen zum Thema „Mehrnutzenhecken“. Franz Binder, vom Biohof Binder, zeigte den Gemeindevertreter:innen seine seit Jahren bestehende Mehrnutzenhecke. Begrüßt wurden die Teilnehmer:innen von DI Dr. Erwin Szlezak, Agrarbezirksbehörde, und Dr. Eva Erhart von der Bioforschung Austria, die dieses Projekt von Beginn an begleitet haben. Sie betonten welch wichtige Funktionen Mehrnutzhecken in unserer Kulturlandschaft haben: als Biotopverbund, als Hotspot der Artenvielfalt und wichtig für das Klima vor Ort. Die Hohe Biodiversität von Insekten und Vögeln wurde bereits anhand von Monitorings bestätigt, wie z.B. für die Erhebung der (Wild-)Bienenarten. Die Mehrnutzenhecke dient auch als Trittsteinbiotop für Tiere. Hier bei Herrn Binder brüten z.B. auch Rebhühner, weshalb Spaziergänger mit Hunden ihre Vierbeiner angeleint vorbeiführen sollten, um Bodenbrüter nicht zu stören. 

 

Mehrnutzenhecken sind für das Mikroklima von wichtiger Bedeutung, denn sie bremsen nicht nur die Windgeschwindigkeit um 60%, sondern verringern auch die Verdunstung (der Boden speichert mehr Feuchtigkeit) um 30% und kühlen somit die Umgebung. Das ist wichtig nicht nur für die Landwirtschaft, sondern auch für angrenzende Siedlungsgebiete. Die Hecke hier vom Biohof Binder hat zudem einen leichten Damm im oberen Bereich integriert und leitet somit bei Starkregenereignissen das Wasser in die Hecke ab. Die Bodenerosion wird verringert und das Wasser wird von angrenzenden Siedlungsgebieten abgehalten.  

 

Zwischendurch wurde auf die einzelnen Fragen der Gemeindevertreter:innen, allen voran der Bürgermeister der KG Sierndorf Ernst Kreuzinger, eingegangen. „Es ist uns ist wichtig sämtliche Fragen zu beantworten, denn wir möchten gemeinsam an einer nachhaltig gestalteten Zukunft arbeiten!“, so Michaeler-Teixeira. Auch die Fördermöglichkeiten für Gemeinden durften als wichtige Information nicht fehlen. 

 

Einen bodenkundlichen Einblick gab es noch von Bodenkundler Robert Stich, der uns Wissenswertes über den Humusaufbau und die vorhandenen Schotter der Urdonau erzählte. Zum Abschluss gab es noch eine selbst produzierte Erfrischung vom Biohof Binder, die das Wildobst der Merhnutzenhecke, wie Schlehen, Steinweichsel und Co, am eigenen Hof verarbeiten. 

 

Bild von links nach rechts, © 10vorWien: DI Dr. Erwin Szlezak (NÖ Agrarbezirksbehörde), Franz Binder (Biohof Binder), Mag. Eva Martina Strobl (GR Bisamberg), Josef Zöch (GR Bisamberg), Dr. Eva Erhart (Bioforschung Austria), Christoph Mitterhauser (Bürgermeister Großmugl), Ernst Kreuzinger (Bgm. Sierndorf), Robert Stich (Öst. Bodenkundliche Gesellschaft), DI Judith Michaeler-Teixeira (KLAR! 10vorWien)

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Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen der Programme "Klima- und Energiemodellregionen " und "Klimawandelanpassungsmodellregionen" durchgeführt.