Herausforderung zu viel und zu wenig Wasser in Gemeinden – Tools für die Planung!
Am 19.10.2023 trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der KLAR!-10vorWien Gemeinden zur Informationsveranstaltung „Regionalen Wasserhaushalt regeln!“, im großen Sitzungssaal im Rathaus Korneuburg. Die Veranstaltung hatte zum Ziel bei den Gemeinden das Bewusstsein für das Spannungsfeld „zu viel und zu wenig Wasser“ zu schärfen und Tipps über nützliche Planungstools zur Konkretisierung von Maßnahmen zu geben.
Wasser ist eine lebenswichtige Ressource und kann für Gemeinden zum limitierenden Faktor werden: Und zwar dann, wenn zu viel oder zu wenig Wasser verfügbar ist. Expert:innen waren eingeladen, um auf dieses Spannungsfeld aufmerksam zu machen. Einerseits wurden zukünftige Klimadaten und -fakten aufgezeigt und andererseits Werkzeuge vorgestellt, die Gemeinden als Planungsgrundlagen nutzen können, wie z.B. Schwammstadt-Prinzip, den Regenwasserplan oder Katastrophenschutzpläne. Von der KLAR!-10vorWien Regionsmanagerin Karin Schneider wurden auch die Förderinstrumente für die Umsetzung vorgestellt. Im Anschluss an die Vorträge gab es rege Diskussionen und die Gemeinden konnten bekannt geben in welchen Bereichen sie sich Unterstützung von der KLAR!-10vorWien bei ihren kommunalen Herausforderungen wünschen. Ziel ist es einen regionalen Maßnahmenkatalog zu erstellen, der die Gemeinden auf kommunaler Ebene bei der Umsetzung unterstützen soll.
In seinem Vortrag „Ohne Blau kein Grün“ präsentierte Mag. Johannes Selinger, KLAR! Manager Mistelbach-Wolkersdorf und Schwammstadt-Experte, die prognostizierten Klimaindizes der Region. Folgen des Klimawandels sind längere Vegetationsperioden und intensivere Niederschläge, mit lokalen Überschwemmungen, verursacht durch mangelnde Bodenaufnahme und Versiegelung. Die von ihm vorgestellten Lösungen umfassen unter anderem Entsiegelung, offenporige Flächen, Bepflanzungen, Renaturierung von Gewässern und das "Schwammstadt"-Prinzip.
DI Raimund Heidrich-Ressnik von RIOCOM stellt in seinem Vortrag "Ohne Planung keine Umsetzung", verschiedene Planungsinstrumente für Gemeinden vor. Besonders hervorgehoben wird der Regenwasserplan, der Maßnahmen zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Regenwasser enthält, um die Wasserressourcen der Gemeinde zu schonen. Dies trägt dazu bei, Probleme im Zusammenhang mit Oberflächenwasserbelastungen und Hitzeinseln zu reduzieren, während gleichzeitig die ökologische Vielfalt und die Qualität des Freiraums in städtischen Gebieten verbessert werden können. Ein wichtiger Aspekt bei der Anwendung aller Instrumente ist die Analyse des aktuellen Zustands, um gezielte Maßnahmen für die Zukunft zu planen.
Zum Abschluss betont die KLAR!-10vorWien Managerin: „Ein intakter Wasserhaushalt ist die Grundlage für das Leben von Menschen, Tieren und Pflanzen. Die KLAR!-10vorWien Maßnahme „Regionalen Wasserhaushalt“ zielt darauf ab, das Spanungsfeld zwischen zu wenig und zu viel Wasser aufzuarbeiten und konkrete Maßnahmen zu setzen, wie ein bewusster Umgang mit Trinkwasser zur Schonung der Ressource führen kann und gleichzeitig dieses wertvolle Gut, das kostenlos vom Himmel fällt, zu nutzen, ohne dass es Schaden anrichtet.“